In welcher Branche verdienen Projektmanager am meisten?
Im Zweijahresrhythmus erfasst die GPM in ihren Studien auch, wie hoch die Einkommen in den einzelnen Branchen sind. Heraus stach in der Befragung 2019 die Automotive-Branche: Hier verzeichneten Projektmanager im Schnitt ein Einkommen von 107.900 Euro brutto – eine deutliche Steigerung im Vergleich zu früheren Erhebungen. Dahinter folgen der Finanzdienstleitungssektor (96.000 Euro), die Pharma-/Chemie-Branche (93.400 Euro) und das sonstige produzierende Gewerbe (91.300 Euro). Auch Projektmanager in der Elektrotechnik-Sparte verdienten laut der Erhebung mit einem Brutto-Jahreseinkommen von 90.600 Euro überdurchschnittlich viel.
Deutlich weniger wurde 2019 dagegen in der Baubranche bezahlt: Hier konnten Projektmanager im Schnitt 82.500 Euro verbuchen. Auf dem letzten Platz landete der Bereich IT und Telekommunikation: Ein Projektmanager erhielt dort laut den aktuellsten Zahlen im Schnitt 76.800 Euro.
Einstiegsgehalt und mehr: Wie entwickelt sich der Verdienst?
Viele Projektmanager steigen zunächst als unterstützender Mitarbeiter ins Projektmanagement ein. Klar definierte Vorgaben, wann das jeweils nächste Hierarchielevel erreicht wird, gibt es aber nicht. Die GPM unterscheidet fünf Stufen: Mitarbeiter, Teilprojektleiter, Projektleiter, Senior-Projektleiter und Projektmanagement-Direktor.
Um die nächste Karrierestufe zu erklimmen, erwerben viele Projektmanager eine Zertifizierung, die ein bestimmtes Wissenslevel konstatiert und die bei Verhandlungen mit Vorgesetzten ein Argument bieten kann. Denn Gehalts- und Entwicklungsgespräche lohnen sich, wie ein Vergleich des durchschnittlichen Einkommens je nach Hierarchiestufe beweist.
Was verdient ein freiberuflicher Projektmanager?
Aus Kostengründen oder aufgrund von Auftragsschwankungen greifen Betriebe häufig auf externe freie Mitarbeiter für arbeitsintensive Phasen zurück. Während Freischaffende in vielen anderen Branchen oft ein geringeres Einkommen als Angestellte haben, gehörten die freiberuflichen Projektmanager 2019 zu den Besserverdienern.
Mit einem durchschnittlichen Tagessatz von 1.008 Euro im Mittel erzielten sie laut der GPM-Studie einen jährlichen Durchschnittsgewinn von 111.761 Euro – Aufwendungen für Versicherungen oder Büromaterial sind von diesem Betrag bereits abgezogen. Wer das unternehmerische Risiko der Freiberuflichkeit nicht scheut, sollte sich diese Form der Arbeit aus finanzieller Sicht durchaus durch den Kopf gehen lassen.
Mehr Gehalt dank Zertifizierung?
Neben Bachelor- und Masterabschlüssen in Projektmanagement-Studiengängen mit bestimmten Branchenschwerpunkten sind vor allem die Zertifizierungen der International Project Management Association (IPMA) ein Qualifikationsmerkmal von Projektmanagern. Sie sind international standardisiert: Das Fachwissen wird mit mehreren schriftlichen und mündlichen Tests, Workshops sowie einer Abschlussarbeit geprüft. Die Zertifizierung wird dabei in verschiedenen Stufen verliehen.
Besonders stark wirkte sich nach Einschätzung der GPM ein Zertifikat in der agilen Methode Scrum aus. Projektmanager mit wenigen oder keinen agilen Kompetenzen verdienten im Schnitt 83.900 Euro brutto pro Jahr, jene mit mittleren 85.900 Euro und Projektmanager mit sehr guten agilen Kompetenzen 96.800 Euro.