Welche Arbeitsfelder und Berufe gibt es bei Stiftungen?
Jobs bei Stiftungen sind rar. Den einen passenden Studiengang, der auf die Arbeit in einer Stiftung vorbereitet, gibt es zudem nicht. Da die Zwecke von Stiftungen stark variieren, sind auch die zu besetzenden Positionen innerhalb einer Stiftung ganz unterschiedlich. Geht es in einer Stiftung um den Erhalt von kulturellen Gütern, ist sie sicherlich für Kunsthistoriker:innen von Interesse. Nimmt sich eine Stiftung medizinischer Forschung an, ist medizinisches Fachpersonal gefragt.
Die Arbeit in Stiftungen ist folglich – je nach Ausrichtung des Stiftungszwecks – für Akademiker:innen aller Fachrichtungen interessant. Da kleineren Stiftungen häufig das Budget für viel Personal fehlt, werden oft Allrounder eingesetzt, die alles ein bisschen können. Besonders Geisteswissenschaftler:innen können hier punkten, sind sie doch oft flexibel einsetzbar.
Unabhängig von Jobs, die der Erfüllung des Stiftungszwecks dienen, braucht es in Stiftungen Stiftungsmanager:innen, die sich mit zentralen Verwaltungs- und Finanzaufgaben befassen. Häufig geht es in Stiftungen um projektbasierte Vorhaben, für die Projektmanager:innen sowie Fundraiser und Fundraiserinnen eingesetzt werden.
Um die Außenwirkung und den öffentlichen Auftritt einer Stiftung kümmern sich PR-Manager:innen sowie Marketingexperten. Ohne Personalverantwortliche, Jurist:innen sowie IT-ler läuft es in Stiftungen ebenfalls nicht.
Was macht einen Job bei einer Stiftung attraktiv?
Er steht bei den meisten Bewerber:innen für eine Stiftungsstelle im Vordergund: Der Wunsch nach einer sinnstiftenden Tätigkeit ohne wirtschaftliche Abhängigkeiten. Um sich diesem höheren Zweck, dem Gemeinwohl, widmen zu können, verzichten sie auf das Gehalt eines besser zahlenden Wirtschaftsunternehmens.
Geringes Gehalt ist nicht das einzige, vermeintliche Manko: Wenn es um konkrete Projektarbeit geht, schreiben Stiftungen zu besetzende Jobs meist befristet aus. Eine Einstellung ist also häufig nicht von Dauer.
Dennoch: Dies und die Aussicht auf ein niedrigeres Gehalt nehmen Stiftungsmitarbeitende in Kauf, weil für sie die gute Sache im Vordergrund steht und die Arbeit bei einer Stiftung daher attraktiv ist.
Arbeiten bei einer Stiftung: Gehalt
Welche Projekte eine Stiftung vorantreibt und welche Gehälter ausgezahlt werden können, hängt in erster Linie von dem verfügbaren Kapital ab. In finanziell starken Stiftungen können hoch qualifizierte und vergleichsweise „teure“ Mitarbeitende eingestellt werden. In Organisationen, in denen die Mittel nicht vorhanden sind, arbeiten die Angestellten für entsprechend weniger Gehalt. Das Gehaltsspektrum schwankt folglich von Stiftung zu Stiftung stark.
Bei gemeinnützigen Stiftungen besteht eine Besonderheit: Da Lohnkosten zu den Verwaltungskosten der Stiftung gehören, müssen diese in einem angemessenen Verhältnis zum verfolgten Zweck stehen. Wird ein zu hohes Gehalt gezahlt, kann dies die Gemeinnützigkeit gefährden.
In diesen Fällen droht der Verlust der steuerlichen Vergünstigungen bis hin zu einer rückwirkenden Nachzahlung von Steuern für bis zu zehn Jahre. Gemeinnützige Stiftungen sollten sich also stets mit dem zuständigen Finanzamt austauschen, wenn es um Fragen der Vergütung geht.
Unverzichtbar: Das Ehrenamt
Einen wichtigen Teil von Stiftungen machen die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen aus. Sie arbeiten oft, aber nicht zwangsläufig, unentgeltlich. In vielen Fällen wird ihnen eine Aufwandsentschädigung gezahlt, die sich in Einzelfällen durchaus sehen lassen kann. In den allermeisten Fällen fällt sie jedoch vergleichsweise klein aus.
Die Höhe der Aufwandsentschädigung ist abhängig von vielen Faktoren wie etwa Position, Leistung, Aufgabenumfang und dem Grad der Verantwortung. Gemeinnützige Stiftungen treffen diesbezüglich oft sehr individuelle, personen- und situationsabhängige Absprachen.