An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist am Institut für Physikalische
Biologie zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als
wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d)
(50,00%, EG 13 TV-L)
zu besetzen. Die Anstellung erfolgt zunächst befristet für die Dauer
von 3 Jahren. Es handelt sich um eine Qualifikationsstelle im Sinne
des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), die der Förderung
der wissenschaftlichen Qualifizierung der Mitarbeiter*innen
dienen soll.
Das Institut für Physikalische Biologie (IPB) bietet eine Doktorandenstelle
im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1208 an der
Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-
Heine-Universität Düsseldorf im Projekt B02 „Specific roles of
Atg8s in vesicle trafficking“ an.
Die Atg8-Proteinfamilie ist eine äußerst interessante Familie von
konservierten Ubiquitin-ähnlichen Modifikatoren. Im Menschen
existieren zwei Unterfamilien, die LC3s und die GABARAPs, mit
insgesamt sieben paralogen Genen. Von ihren vielfältigen
Funktionen ist ihre Beteiligung an autophagischen Prozesses am
besten charakterisiert. Aktuelle Arbeiten zeigen, dass dies nur eine
Teilmenge aller Prozesse ausmacht, die durch Atg8-artige Proteine
vermittelt werden können. Das allgemeinere Konzept einer
„Atg8ylierung“ betont (analog zur Ubiquitinierung) ihre Eigenschaft,
durch ihre eigene Lipidierung Membranen kovalent zu
modifizieren, um so gestresste oder umgestaltete Membransysteme
für die Zelle sichtbar zu machen. Parallel dazu nimmt die Zahl
der Beispiele für lipidierungsunabhängige Funktionen von
Atg8-artigen Proteinen zu, was die mechanistische Vielfalt dieser
Proteine widerspiegelt.
GABARAP und seine beiden Paralogen GABARAPL1 und GABARAPL2
im Menschen wurden durch ihre Beteiligung an intrazellulären
vesikulären Transportprozessen und der Oberflächenexpression
einzelner Rezeptoren bekannt. Aufgrund ihrer großen
strukturellen Ähnlichkeit sind die individuellen Beiträge der
GABARAP-artigen Proteine, insbesondere bei Prozessen jenseits
der Autophagie, sowie ihre Auswirkungen auf übergeordnete
Prozesse wie z.B. Zellgesundheit und Migrationsfähigkeit noch
nahezu ungeklärt.
Ihre Aufgaben:
Sie sollen die komplexe Rolle Atg8-artiger Proteine bei der
Festlegung der Identität diverser Membransysteme, insbesondere
im Hinblick auf deren Interaktionen mit ihren zugehörigen
Zielkompartimenten untersuchen. Mit Modellsystemen unterschiedlicher
Komplexität sollen die grundlegenden Auswirkungen
von z.B. GABARAP auf die jeweils dekorierten Membranstrukturen
analysiert werden. Ein Schwerpunkt des Projekts soll die Auswirkung
der „GABARAPylierung“ von Lipiden in biologischen
Membranen sein, die biophysikalisch z.B. mit Hilfe von riesigen
unilamellaren Vesikeln (GUVs) untersucht werden kann. Parallel
soll die Art des Signals, das mit dem Vorhandensein von GABARAP
verbunden ist, aufgeklärt werden, indem GABARAP-funktionalisierte
fluoreszierende Silizium-Nanopartikel (SiNaPs) in
verschiedene Zelltypen eingebracht und ihr Verhalten und ihre
Zielkompartimente analysiert werden. Je nach Projektfortschritt
sind vergleichende Proteom-/Proxitom-, Transkriptom- und
möglicherweise Lipidom-Studien durchzuführen, um die zugrundeliegenden
GABARAP-vermittelten Mechanismen während des
intrazellulären Transports eines Modellproteins (EGF-Rezeptor)
und der damit verbundenen Signalübertragung im Detail zu
verstehen.
Ihre Aufgaben umfassen:
- Kultivierung von Bakterienzellen, Säugetier- und Insektenzelllinien
- Rekombinante Expression und Aufreinigung von Proteinen
- Etablierung der In-vitro-GABARAP-Lipidierung
- Herstellung von GUVs und Kopplung von GABARAP
- Kopplung von GABARAP an SiNaPs
- Etablierung von Assays zur Analyse von Membranperturbation
in vitro
- Mikroskopische Analyse der Morphologie und Dynamik
modifizierter GUVs
- Untersuchung der intrazellulären Dynamik von SiNaPs
- Datenanalyse einschließlich Statistik
- Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten
- Dokumentation der Ergebnisse in einem elektronischen
Laborbuchsystem
- Präsentation der Ergebnisse, Manuskriptarbeit
Unsere Anforderungen:
- Abgeschlossenes wiss. Hochschulstudium (M.Sc./M.A./Diplom/
Magister) der Fachrichtung Biologie, Biochemie, Biotechnologie
oder verwandten Bereichen
- Erfahrungen mit grundlegenden Methoden der Molekularbiologie
(PCR, Klonierung, Mutagenese) und der Proteinreinigung
und der Kultivierung von Bakterien und Säugetierzellen
- Erfahrungen mit Insektenzellen, der GUV-Technologie, Proteomik
oder konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie von Vorteil
- Soziale Kompetenz, eine genaue und effiziente Arbeitsweise,
Teamfähigkeit
- Ein hohes Maß an Eigenmotivation bei der Etablierung neuer
experimenteller Verfahren und der Lösung wissenschaftlicher
Probleme
- Vorausgesetzt sind gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
Wir bieten:
- Optimales Forschungsumfeld (einschließlich zentraler Einrichtungen
für fortgeschrittene Bildgebung und molekulare Proteomik)
- Graduiertenschule inkl. Förderung der Qualifikation durch
regelmäßige wissenschaftliche und soziale Aktivitäten in einem
interdisziplinären Bereich der Biochemie, Zellbiologie und
Biophysik rund um die Membranbiologie
- Wissenschaftler*innen aus einer Vielzahl von Nationen aus den
Bereichen Biochemie, Biologie, Chemie, Medizin, Pharmazie und
Physik
- Teamarbeit und hervorragende Betreuung
Für weitere Informationen über IBI-7 folgen Sie bitte:
https://www.fz-juelich.de/ibi/ibi-7/EN.
Bitte beachten Sie, dass Ihr Projekt den Gruppen von Silke
Hoffmann und Oliver Weiergräber zugeordnet ist, die beide der
Abteilung IBI-7 (Strukturbiochemie) des Instituts für Biologische
Informationsprozesse (IBI) am Forschungszentrum Jülich
angehören. Eine Tätigkeit am Institut für Physikalische Biologie
(IPB) der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf ist eine
Option (
https://www.ipb.hhu.de/en/). In jedem Fall sollten Sie
bereit sein, zwischen beiden Standorten zu pendeln.
Die Eingruppierung erfolgt je nach Vorliegen der persönlichen
Voraussetzungen bis zur Entgeltgruppe 13 TV-L.
Die Beschäftigung ist grundsätzlich auch in Teilzeit möglich, sofern
nicht im Einzelfall zwingende dienstliche Gründe entgegenstehen.
Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf strebt eine Erhöhung
des Frauenanteils an. Bewerbungen von Frauen werden bei
gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung daher
bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines
Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Die Heinrich-Heine-
Universität vertritt das Prinzip „Exzellenz durch Vielfalt“. Sie hat
die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet und erfolgreich am Audit
„Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes teilgenommen. Sie ist als
familiengerechte Hochschule zertifiziert und hat sich zum Ziel
gesetzt, die Vielfalt unter ihren Mitarbeiter*innen zu fördern. Die
Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und gleichgestellter
behinderter Menschen im Sinne des SGB IX ist erwünscht.
Ihr Ansprechpartner bei Fragen ist Frau Dr. Silke Hoffmann;
E-Mail:
si.hoffmann@fz-juelich.de
Ihre Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf,
Zeugnisse, aktuelle Notenübersicht und Angabe des möglichen
Starttermins) richten Sie bitte unter Angabe der
Kennziffer
175.21 – 3.1 bis zum
28.02.2022 bevorzugt in elektronischer
Form an
d.willbold@fz-juelich.de;
i.hoffmann@fz-juelich.de;
o.h.weiergraeber@fz-juelich.de
oder postalisch an:
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Physikalische Biologie
z. H. Astrid Wies
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
Wir bitten darum, Bewerbungsunterlagen nur in Kopien und nicht in Mappen vorzulegen, da die Unterlagen nicht zurückgesandt
werden. Diese werden nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist datenschutzgerecht vernichtet.