Eigentlich hatte sie der Wissenschaft schon den Rücken gekehrt. Mit ihrem Master-Abschluss in International and Cultural Business Studies fing Lisa Nieth 2014 als Projektmanagerin und Beraterin an der AHK in Santiago de Chile an. „Das Thema Innovation war ein wichtiger Teil meiner Arbeit dort und ich merkte bald, dass ich fachlich noch viel tiefer in diesen Bereich einsteigen wollte. So kam ich zu der Überlegung, doch noch zu promovieren.“ Aber nicht irgendwo sollte es sein: Die Zeit in Chile hat ihr gezeigt, dass sie unbedingt weiterhin in einem internationalen Umfeld arbeiten möchte.
Ein Freund, der ebenfalls in der Wissenschaft tätig war, empfahl ihr den academics Newsletter und fortan informierte sie sich wöchentlich über passende Stellen. Im Frühjahr 2019 war es dann soweit:
„Die Universität Twente in den Niederlanden hatte eine Doktorandenstelle ausgeschrieben, die mich sofort angesprochen hat. Der Bewerbungsprozess ging schnell und unkompliziert vonstatten. Per Skype lernte ich meine zukünftigen Vorgesetzten und Kollegen kennen – und bekam die Zusage.“
Aktuell pendelt Lisa Nieth zwischen zwei Standorten – Enschede, wo ihr Arbeitgeber sitzt, und Berlin, wo sie ihren privaten Lebensmittelpunkt hat. Aber auch dazwischen ist sie sehr viel im europäischen Ausland unterwegs. „Ich forsche mit Kollegen aus Skandinavien, Portugal, Frankreich und Spanien. Neben vielen Skype-Konferenzen bleibt die gemeinsame Arbeit vor Ort an einem unserer Forschungsstandorte nicht aus“.
Lisa Nieth bereut ihre Entscheidung, in die Wissenschaft zu wechseln, nicht eine Minute. Das Stipendium der EU ermöglicht ihr, internationale Netzwerke aufzubauen und interessante Kontakte zu pflegen. Ihr neuer Karriereweg hat gerade erst begonnen.
Sie ist sich sicher: „academics bleibt weiterhin mein wissenschaftlicher Karrierebegleiter“.