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Arbeiten auf dem Land
Leben und Arbeiten in einem anderen Land: Fragen an zwei Ausgewanderte

Die Gründe für eine Auswanderung sind vielfältig. Während die einen auf einen besseren Job hoffen oder ihn bereits in Aussicht haben, führt die anderen eine generelle Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation zu diesem Entschluss. Zwei Ausgewanderte berichten über ihre Auswanderungsgründe und ob ihre Erwartungen an ein Leben in einem unbekannten Land erfüllt wurden.

Das Leben und Arbeiten in einem anderen Land bietet Auswanderern nicht nur positive Perspektiven © Robbiy / photocase.de
Artikelinhalt

Brigitte Bönisch-Brednich

Brigitte Bönisch-Brednich ist Professorin für Anthropologie an der Victoria University in Wellington, Neuseeland 

Forschung & Lehre: Frau Bönisch-Brednich, warum sind Sie ausgewandert? 

Brigitte Bönisch-Brednich: Weil ich hier eine Dauerstelle in meinem Fach angeboten bekam. 

F&L: Mit welchen Anfangsschwierigkeiten hatten Sie zu kämpfen? War der Start schwieriger als erwartet? 

Brigitte Bönisch-Brednich: Es war hart, denn ich musste meine gesamte Lehre auf die englische Sprache umstellen; das bedeutete nicht nur, englische Vorlesungen zu halten, sondern sich auch auf eine monolinguistische Disziplin einzustellen (Studenten lesen hier nur eine Sprache und sind es deshalb auch nicht gewöhnt, sich auf etwas anderes einzulassen). 


F&L: Wurden Ihre Erwartungen an ein Leben in einem anderen Land erfüllt? Wie zufrieden sind Sie in Ihrer neuen Heimat? 

Brigitte Bönisch-Brednich: Ich bin sehr zufrieden; es ist eine wunderbare Erfahrung, in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten. Da ich Kulturanthropologin bin und selbst über Auswanderung forsche, hat mir das viele Erlebnisse (am eigenen Leib) vermittelt, die ich vorher nur aus Erzählungen oder der Theorie kannte. Das Leben hier ist in vieler Hinsicht anders als in Deutschland, aber oft auch einfacher. Die Situation an den deutschen Hochschulen ist von hier aus gesehen eigentlich unhaltbar, und es ist deprimierend, Studenten für eine potentielle Arbeitslosigkeit auszubilden und wegen der hoffnungslosen Überfüllung der Unis (oder ihrer mangelnden Stellen für Akademiker) Magistranden und Doktoranden nicht wirklich betreuen zu können. 

F&L: Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich "zu Hause" gefühlt haben? 

Brigitte Bönisch-Brednich: Ungefähr drei Jahre; dann hatte ich die neuen Unterrichtsmaterialien im Griff, hatte das doch sehr andere Universitätssystem verstanden und kannte genug Kollegen, um mich wohl zu fühlen.

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F&L: Vermissen Sie Deutschland und haben Sie eventuell Rückkehrpläne? 

Brigitte Bönisch-Brednich: Natürlich vermisse ich Deutschland ab und zu; vor allem eigentlich die Sprache, die Diskussionen in Deutsch und auch die deutschen Studenten. Aber Rückkehrpläne habe ich nicht; ich bin überzeugt, dass es mir hier besser geht, dass das Verhältnis von Lehrenden und Studenten unvergleichlich besser ist und die Bezahlung etwa gleich. Es müsste sich vieles in Deutschland zum Besseren wenden, um die Universitäten zu attraktiven Arbeitsplätzen zu machen. Aber ich bemühe mich, Kontakte zu halten und publiziere auch immer noch einiges in Deutsch. 

Steffi Medrow

Steffi Medrow lebt mit Mann und Sohn in Adelaide in Südaustralien. Als Grafikerin hat sie vorerst ein 3-Jahres-Visum für "Fachkräfte mit gesuchten Fähigkeiten". 

Forschung & Lehre: Warum sind Sie ausgewandert? 

Steffi Medrow: Es war wirklich eine Spontanentscheidung, den Visa-Antrag einzureichen. Ein Paket von Umständen hat uns bewogen, mal einen "Wechsel" wagen zu wollen: Der Renteneintritt meines Mannes, berufliche Unzufriedenheiten meinerseits, Abenteuerlust, eine unerwartete Finanzspritze. Wir wollten gerne mal das Leben in einem anderen Land ausprobieren. Die Wahl fiel dann auf Australien, weil Englisch die einzige Fremdsprache ist, die ich gut genug spreche, dass es für den Arbeitsalltag ausreicht. Außerdem war ich dort schon mal acht Wochen lang, und es hat mir sehr gut gefallen. Und ich habe Verwandte in Adelaide, die schon in den 60er Jahren dorthin ausgewandert sind. 

Nachdem wir fast zwei Jahre auf das Visum gewartet und schon gar nicht mehr damit gerechnet hatten, kam es genau dann, als wir uns eigentlich ganz gut in unserer Situation eingerichtet hatten. Ich hatte einen neuen Job, und wir waren uns gar nicht mehr so sicher, ob wir wirklich weggehen wollen. Da wir das Visum aber innerhalb von drei Monaten antreten (also nach Australien einreisen) mussten, haben wir ganz schnell entschieden, alles gekündigt, alles verkauft und sind im September mit 20 Umzugskartons nach Adelaide geflogen. 

F&L: Mit welchen Anfangsschwierigkeiten hatten Sie zu kämpfen? War der Start schwieriger als erwartet? 

Steffi Medrow: Meine Verwandten haben uns vom Flughafen abgeholt und hatten uns schon ein sehr schönes Haus für die ersten drei Monate angemietet. Sie haben uns gleich in den ersten Tagen beim Einkauf des Nötigsten (Auto, Waschmaschine) geholfen und sind allgemein sehr lieb und hilfsbereit. So war das wohl der denkbar beste Start. 

Es ist für mich schwieriger als erwartet, eine Arbeit zu finden, weil für viele Arbeitgeber "australische Arbeitserfahrung" ganz oben auf der Wunschliste steht. Das ist eigentlich absurd, da ich ja laut Visum ein "gefragter Fachkräfte-Import" bin. Die Bewerbungsunterlagen sind völlig anders anzufertigen, als man es gewohnt war. Rückmeldungen bekommt man eigentlich nie, so lange man nicht selbst nachtelefoniert. Täglich 'zig wildfremde Menschen anzurufen, mit der sprachlichen Unsicherheit im Hinterkopf, kostet ganz schön Überwindung. 

Mit unserer Visakategorie müssen wir für fast alles (Kinderbetreuung, Schulgeld, Krankenversicherung, Steuern) bis zu zehnmal so viel bezahlen wie "echte" Australier. Das bedeutet zum Beispiel: Ein normaler Kindergartenplatz kostet um die 1.000 Euro (!) im Monat. 

Zuletzt hat man die Schwierigkeiten, die man vermutlich überall als Ausländer massiv hat: Der "Keine Arbeit-Keine Wohnung"-Teufelskreis. Wir haben aus Deutschland Berge von Referenzschreiben mitgenommen (Arbeitgeber, Vermieter, Kfz-Versicherung, Bank usw.), oft findet dann zusätzlich noch eine Rückversicherung bei meinen Verwandten statt. Ich habe es bis jetzt nicht geschafft, einen Telefonvertrag abzuschließen, weil ich kein regelmäßiges Einkommen habe (obwohl wir, um das Visum überhaupt zu bekommen, mit Belegen nachgewiesen haben, dass wir über genug Mittel verfügen, uns zwei Jahre ohne weiteres Einkommen selbst zu finanzieren.). 

F&L: Wurden Ihre Erwartungen an ein Leben in einem anderen Land erfüllt? Wie zufrieden sind Sie in Ihrer neuen Heimat? 

Steffi Medrow: Der Lebensstandard ist in Australien sehr hoch, die Kosten (zumindest so lange man von Euros lebt) vor allem in Südaustralien relativ niedrig. Vieles hier ist ähnlich wie in Deutschland: Bürokratie, Gebühren, unübersichtliches Steuersystem. Manches ist besser: Das Wetter (wenn man Hitze mag), die Qualität der Lebensmittel im Supermarkt und auch im Restaurant. Manches ist schlechter: Einfachste, schlampige Bauweise und die totale Abhängigkeit vom Auto wegen der großen Distanzen. Das Gesundheitssystem ist schlecht, aber billig. Eine ernsthafte Krankheit möchte ich hier lieber nicht haben. Es ist in der Summe einfach "anders" hier. Nicht besser oder schlechter. 

F&L: Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich "zu Hause" gefühlt haben? 

Steffi Medrow: Wir haben uns auch in Deutschland schon immer dort am ehesten "zu Hause" gefühlt, wo man in einer angenehmen Atmosphäre leicht mit anderen Menschen in Kontakt kommt, ob auf Flohmärkten, bei Sportveranstaltungen, auf Konzerten oder in Kunstgalerien. Da wir exzessive Mediennutzer sind (mehrere Tageszeitungen, Radio, Fernsehen, Internet), war es für uns auch hier sehr einfach, schnell Plätze und Veranstaltungen zu finden, wo wir uns wohlfühlen. Zudem haben wir in unserer "Kleinfamilie" einen sehr starken Zusammenhalt und fühlen uns eigentlich immer und überall "zuhause", wenn und wo wir zusammen sein können. 

F&L: Vermissen Sie Deutschland und haben Sie eventuell Rückkehrpläne? 

Steffi Medrow: Ganz klares "Nein!" Wir hatten alle seit der ersten Sekunde (und bis jetzt) noch nicht den winzigsten Anflug von Heimweh. Natürlich haben wir ein "Rückflugkonto", können uns aber momentan wirklich keine Situation vorstellen, in der wir (freiwillig) wieder zurückgehen würden. 

Autoren
N.N.
Erschienen in
Forschung & Lehre - Dezember 2008

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