Beruf und Gehalt eines Biomediziners
Die Biomedizin gehört zu den neuen Wissensgebieten, welche die klassische Medizin mit den Biowissenschaften zusammenbringt. Biomedizin ist also interdisziplinär. Im Unterschied zum Mediziner arbeitet der Biomediziner jedoch vorwiegend in Forschungslaboren. Hauptgegenstand der Biomedizin ist die molekulare und zellbiologische Erforschung, die sich mit Einflüssen auf Krankheiten beschäftigt. Obwohl der Beruf des Biomediziners vergleichsweise jung ist, verspricht er gute Zukunftsperspektiven: Das Finden neuer beziehungsweise effektiverer Behandlungsmethoden von Krankheiten ist thematisch aktueller denn je. Auch wenn immer wieder neue Medikamente zugelassen werden, bleibt der Bedarf an weiterer wissenschaftlicher Forschung bestehen. Hier leistet die Biomedizin einen wesentlichen Beitrag: Biomediziner erforschen die Ursachen von schweren Krankheiten wie beispielsweise Krebs. Darauf aufbauend können neue Behandlungswege entstehen, um bisher nicht-heilbare Krankheiten besser behandeln zu können.
Da Biomediziner vorwiegend an universitären Forschungseinrichtungen tätig sind, wird der Großteil von ihnen nach Tarif bezahlt. Es gibt für sie jedoch auch Möglichkeiten in der freien Wirtschaft, zum Beispiel im Bereich der Pharmaindustrie oder im Biotech-Sektor. Hier sind die Gehälter teilweise höher als an Hochschulen und Forschungsinstituten. Laut einer Auswertung von gehaltsvergleich.com verdienen biomedizinische Techniker durchschnittlich 3.631 Euro brutto pro Monat. Die untere Grenze liegt bei 2.674 Euro; Vielverdiener kommen auf bis zu 5.181 Euro und mehr. Ähnliche Angaben macht auch mystipendium.de für das Gehalt von Biomedizinern. Hier wird das Gehalt – je nach Qualifikation und Erfahrung – mit 3.000 bis 6.000 Euro brutto pro Monat angegeben.
Einstiegsgehalt für Biomediziner
Fachpersonal im Bereich der Biomedizin wird aktuell auf dem Arbeitsmarkt dringend gesucht. So sind die Gehälter auf diesem Gebiet entsprechend hoch angesiedelt. Aber auch Faktoren wie der Abschluss, das Arbeitsgebiet oder die Unternehmensgröße bestimmen die Höhe des Einkommens mit. Wer als Biomediziner arbeiten möchte, hat prinzipiell die Auswahl zwischen verschiedenen Branchen. Das Gehalt variiert dabei jedoch deutlich.
Neben der Branche entscheidet vor allem der Grad des Abschlusses und der Arbeitgeber über die Höhe des Einstiegsgehalts. Beginnt der Berufseinstieg mit dem Bachelor, ist nicht nur das Gehalt geringer, sondern auch die Berufsaussichten. In tarifgebundenen Einrichtungen wie Universitäten oder Forschungseinrichtungen verdient ein Bachelorabsolvent zu Beginn etwa 2.800 bis 3.400 Euro brutto pro Monat. In der freien Wirtschaft schwankt das Gehalt stark und hängt davon ab, ob es sich um einen großen Konzern oder beispielsweise um ein kleines Start-up handelt.
Mit einem Masterabschluss stehen die Chancen schon deutlich besser, da hier bereits ein gewisser Spezialisierungsgrad vorhanden ist. Das monatliche Einstiegsgehalt nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Diensts der Länder (Entgeltgruppe 13 bis 14) liegt deshalb bei etwa 3.800 bis 4.100 Euro brutto. In der freien Wirtschaft kann das Gehalt – je nach Arbeitgeber und Umfang der Tätigkeit – sowohl niedriger als auch höher ausfallen.
Durch eine Promotion verbessern sich die Berufsaussichten für Biomediziner nochmals deutlich und das Gehalt steigt noch einmal, da promovierte Biomediziner eher in höhere Entgeltgruppen eingestuft werden als Masterabsolventen. Zudem bringen sie meist bereits Führungserfahrung mit, wodurch sie grundsätzlich auch für verantwortungsvollere Posten in Unternehmen infrage kommen, die ihnen einen höheren Verdienst bringen.
Biomediziner mit Berufserfahrung: So entwickelt sich das Gehalt
Das Einkommen eines Biomediziners ist im öffentlichen Dienst an Tarife gebunden, sodass sich das Gehalt mit der Beschäftigungsdauer automatisch erhöht. Ein Biomediziner mit Bachelor, der Vollzeit arbeitet, kann so nach einem Jahr zwischen etwa 3.100 und 3.800 Euro brutto pro Monat verdienen, nach sechs Jahren zwischen circa 3.700 und 4.800 Euro und nach 15 Jahren etwa 4.000 bis 5.350 Euro. Mit einem Master und einer Promotion winken deutlich höhere Gehälter. So steigt das Gehalt für sie nach sechs Jahren in der Entgeltgruppe 13 bis 14 auf etwa 4.900 bis 5.200 Euro brutto pro Monat und nach 15 Jahren auf bis zu rund 5.800 Euro. In der freien Wirtschaft gibt es hingegen keine automatische Lohnerhöhung. Diese erfolgt in der Regel durch einen Jobwechsel, ein Aufstieg innerhalb des Unternehmens oder durch Gehaltsverhandlungen. Wie viel hier verdient werden kann, ist jedoch insbesondere abhängig von der Größe und dem Umsatz des Unternehmens. Studycheck.de gibt das monatliche Gehalt für Biomediziner in der freien Wirtschaft mit rund 5.000 Euro brutto an.
Wer Zusatzqualifikationen in weiteren Bereichen, wie zum Beispiel im Wissenschaftsmanagement oder in den Medien, erwirbt, kann das Gehalt zusätzlich steigern. Besonders im Wissenschaftsmanagement steigt das Gehalt von Biomedizinern laut einem Portal zur Gesundheitswirtschaft parallel zu den beruflichen Erfahrungen. Das gelte auch für die Pharma- und die Biotech-Industrie.
Biomediziner in Führungspositionen und mit Personalverantwortung können ihr Gehalt deutlich steigern
Wer als Biomediziner mehr verdienen will, hat die Möglichkeit, sich um eine Führungsposition mit Personalverantwortung zu bewerben. Im öffentlichen Sektor ist mit entsprechender Verantwortung eine Einstufung in die Entgeltgruppe 15 möglich, wodurch es zu monatlichen Gehältern in Höhe von rund 4.500 bis 6.500 Euro brutto – je nach Berufserfahrung – kommen kann. Auch in der freien Wirtschaft sind Führungspersonen sehr gefragt. Genaue Zahlen sind zwar nicht bekannt, es dürfte jedoch – analog zu anderen Zweigen der Biologie – mit etwa 5.000 bis 6.000 Euro brutto pro Monat (mit Potenzial nach oben) zu rechnen sein. Voraussetzungen hierfür sind meist eine Promotion sowie eine hervorragende Sozialkompetenz und Teamfähigkeit. Auch ein verhandlungssicheres Deutsch und Englisch werden häufig gefordert.
Regionale Gehaltsunterschiede für Biomediziner
Weiterhin zu berücksichtigen sind bei der Stellensuche für Biomediziner auch regionale Unterschiede. Ist man ungebunden, kann das Gehalt durch einen Regionswechsel unter Umständen erheblich gesteigert werden.