Diverse Einnahmequellen
Bleibt die Frage: Woher sollen Doktoranden das Geld für ihren Lebensunterhalt nehmen? Grundsätzlich gibt es viele Finanzierungsmöglichkeiten: Promotionsstellen, eigenes Einkommen, Stipendien, Aushilfsjobs, Darlehen, Ersparnisse, aber auch über Eltern oder Partner. Nicht immer reicht eine dieser Optionen alleine zum Leben aus – einer Studie der Hochschul-Informations- System GmbH (HIS) zufolge braucht ein Doktorand im Schnitt 1,6 verschiedene Einnahmequellen. Je nachdem, für welche Form der Promotion sich Nachwuchswissenschaftler entscheiden, variieren die von ihnen präferierten Finanzierungskonzepte: 70 Prozent der Doktoranden in strukturierten Promotionsprogrammen finanzieren sich derzeit über Stipendien, nur 26 Prozent besetzen bislang eine Promotionsstelle. Bei der individuellen Promotion muss differenziert werden. Die interne Promotion zeichnet sich dadurch aus, dass die Doktoranden mit Anbindung an eine Universität promovieren. Fast alle Nachwuchswissenschaftler, die sich für diesen Weg entscheiden, haben eine Promotionsstelle inne, finanzieren sich darüber und sammeln zeitgleich wertvolle Lehrerfahrung. Etwa jeder Fünfte finanziert sich über ein Stipendium.
Stipendien: Beliebteste Geldquelle
Ganz anders sieht es bei Doktoranden aus, die vollkommen frei promovieren. Bei diesen externen Promotionen sind Stipendien das Finanzierungsmittel erster Wahl: Drei von vier Doktoranden greifen darauf zurück. Aber knapp ein Drittel von ihnen geht neben der Promotion auch noch einer zusätzlichen Erwerbstätigkeit nach. Insgesamt zeigt sich, dass Doktoranden so gut wie nie ein Darlehen aufnehmen oder nebenbei jobben. Auch Eltern oder Partner werden nur in Ausnahmefällen um finanzielle Unterstützung gebeten: Nur jeder zehnte Doktorand wählt diese Option.
INFO-BOX: Hinweis für ausländische Doktoranden
Wer für seine Promotion in Deutschland ein Visum braucht, muss dafür ein Einkommen von mind. 8.000 Euro im Jahr oder ein entsprechendes Vermögen nachweisen.