TV-Ärzte: Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Leitender Oberarzt an Unikliniken
Das Gehalt von Ärzt:innen, die nach TV-Ärzte bezahlt werden, wird wie bei allen öffentlich Angestellten regelmäßig angepasst. Die folgenden Entgelttabellen für 2023/2024 geben einen Überblick.
Intensiv forschende Ärzte fallen aus dem Tarifvertrag raus
Von dem Tarifvertrag für Universitätsärzte und -ärztinnen sind jene ausgenommen, die mehr Arbeitszeit in die Forschung investieren als in die Patientenversorgung. Sie werden nach dem klassischen Tarifvertrag der Länder (TvL) bezahlt. Das kann nach Angaben des Marburger Bundes stellenweise einen Lohnunterschied von bis zu 2.000 Euro monatlich bedeuten – zu Ungunsten der forschenden Ärzt:innen.
Diese deutlichen Gehaltsunterschiede schrecken Mediziner:inn bisweilen ab, in die Forschung zu gehen – und das, obwohl qualifizierte Forscher:innen händeringend gesucht werden. Daher gehen manche Kliniken mit einem eigenen Haustarifvertrag inzwischen andere Wege und stellen forschende Ärzt:innen mit klinisch tätigen finanziell gleich.
Chefarzt-Gehalt im Uniklinikum
Die Gehälter von Chefärzt:innen und Klinikdirektor:innen werden außertariflich bezahlt. Ihr Verdienst ist sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe und dem Standort der Klinik sowie der Fachrichtung und Reputation des Chefarztes oder der Chefärztin.
Nach dem Kienbaum-Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2019“ erhalten Chefärzt:innen im Durchschnitt 300.000 Euro im Jahr, wobei die variablen Vergütungen aus Privatliquidationen, der Beteiligungsvergütung oder einer Bonusvereinbarung das Grundgehalt in der Regel deutlich übersteigen. Mit 360.000 Euro im Jahr verdienen Chefärzte und Chefärztinnen der Radiologie im Schnitt am meisten, Chefärzt:innen der Geriatrie mit 177.000 Euro am wenigsten. Über das Gehalt von ausschließlich universitären Klinikdirektor:innen und Chefärzt:innen sind nach dem Vergütungsreport keine belastbaren Aussagen möglich.