Research and Development in der Industrie: Übliche Gehälter
Ein Großteil des F&E-Personals arbeitet in der Industrie. Dort differieren die Gehälter je nach Erfahrung, Branche, Bundesland und Unternehmensgröße.
Forschung und Entwicklung: Das Einstiegsgehalt
Wer von der Uni in den Bereich Forschung und Entwicklung einsteigt, bei dem hängt der Einstiegsverdienst im Industriesektor in erster Linie vom Abschluss ab. Laut dem Gehaltsportal gehalt.de können Absolventen mit Diplom in einem naturwissenschaftlichen Bereich mit einem Anfangsgehalt von etwa 48.000 Euro rechnen. Masterabsolventinnen verdienen zu Beginn ihrer Karriere rund 46.000 Euro brutto pro Jahr, und wer einen Bachelorabschluss hat, steigt mit circa 42.000 Euro ein. Dabei handelt es sich um einen bundesweiten Durchschnitt – der individuelle Verdienst kann je nach Bundesland und Arbeitgeber variieren.
Auch die Branche entscheidet mit über den Verdienst: In der Pharmaforschung werden beispielsweise höhere Gehälter gezahlt als in der geisteswissenschaftlichen Forschung.
Forschung und Entwicklung: Gehalt nach Bundesländern und Regionen
Weil die großen Arbeitgeber der technischen Branchen wie Fahrzeug- und Maschinenbau oder Elektronik überwiegend im Süden Deutschlands sitzen und den größten Anteil am F&E-Personal beschäftigen, ist das Gehalt in Forschung und Entwicklung dort auch am höchsten.
Das bundesweite Brutto-Durchschnittsgehalt für den technischen Bereich im F&E-Segment liegt laut dem Online-Gehaltsvergleichsportal gehaltsvergleich.com bei knapp 60.000 Euro pro Jahr.
Forschung und Entwicklung: Gehalt nach Unternehmensgröße
Schließlich spielt auch die Unternehmensgröße beim Verdienst eine Rolle. Bei der Betrachtung der Gehälter im technischen Forschungs- und Entwicklungsbereich wird die Diskrepanz deutlich: In Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden liegt das Gehalt von Forscher:innen und Entwickler:innen rund als 18.000 Euro über dem von F&E-Mitarbeitenden in Betrieben bis 500 Angestellten.
Große Arbeitgeber wie Bosch und VW bieten Wissenschaftler:innen attraktive und gutbezahlte Positionen im F&E-Bereich. Forschungsingenieur:innen beispielsweise verdienen laut der Gehaltsplattform Kununu bei Bosch im Jahr rund 95.000 Euro brutto; das Gehalt von Gruppenleiter:innenn bei Bosch liegt im F&E-Bereich pro Jahr bei durchschnittlich rund 130.000 Euro. Entwicklungsingenieur:innen bei VW können mit einem Gehalt von rund 82.000 Euro brutto im Jahr, F&E-Leiterinnen mit einem Brutto-Jahresgehalt von deutlich über 100.000 Euro rechnen.
Zahlreiche Studien widerlegen die gängige Ansicht, dass eine Promotion nur denjenigen nutze, die eine wissenschaftliche Karriere an Hochschulen planen. Laut einer Studie der Universität Kassel verdienen Absolvent:innen mit Doktortitel eineinhalb Jahre nach der Promotion im Mittel um 40 Prozent mehr als ihre Kolleg:innen mit Masterabschluss.
30 Prozent der Promovierten arbeiteten zum Umfragezeitpunkt an einer Hochschule oder einem außeruniversitären Institut, 17 Prozent in Forschung und Entwicklung in der freien Wirtschaft und 52 Prozent in anderen Bereichen, abseits von F&E. Das durch den Doktortitel errungene Einkommensplus fällt bei Frauen allerdings um acht bis neun Prozent geringer aus als bei Männern.