Da diese rar sind, versuchen Unternehmen schon früh, vielversprechende Talente an sich zu binden – z.B. über Promotionsstellen. Doktoranden, die solche Stellen innehaben, arbeiten an ihrer Dissertation und darüber hinaus auch regulär in den Firmen. Das mittlere Gehalt von Doktoranden in der Industrie liegt nach Angaben der Vergütungsberatung PersonalMarkt bei 43.509 Euro im Jahr – wobei Teilzeitstellen hochgerechnet wurden.
Aufwendige Themensuche entfällt
Das Thema der Doktorarbeit wird in der Regel von den Unternehmen vorgegeben, einen Betreuer für die Promotion müssen sich die Doktoranden meist selbst suchen. Denn wie schon angesprochen, braucht jeder Doktorand einen Universitätsprofessor als Doktorvater oder -mutter. Bestenfalls haben die Firmen bereits Kooperationen mit Universitäten geschlossen, sodass sich der organisatorische Aufwand einer Industrie-Promotion insgesamt in Grenzen hält.
Guter Einstieg in F&E
Die Vorteile einer solchen Promotion liegen in der engen Verknüpfung mit dem Unternehmen: Die Industrie-Promotion gilt bei fast allen Firmen als guter Einstieg in Forschung und Entwicklung, als Nachweis von Selbstdisziplin und Führungskompetenz. Wenn dann noch die Doktorarbeit zu den aktuellen Vakanzen in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines Unternehmens passt, ermöglicht die Industrie-Promotion oft den Direkteinstieg bei einer Firma. Aber auch für all diejenigen, die nicht in der Forschung arbeiten möchten, ist das intensive Kennenlernen des Betriebs sehr nützlich – vor allem im Hinblick auf die Option einer möglichen späteren Übernahme.
Klare Absprachen in Bezug auf Aufgabengebiet treffen
Aber es gibt auch Nachteile: Manche Unternehmen ziehen ihre Doktoranden gerne auch für zusätzliche Aufgaben in den Fachabteilungen heran. Damit diese Interessenkonflikte nicht mit der Forschungsarbeit kollidieren, sollten hier von Anfang an klare Absprachen getroffen werden. Wenn Sie Interesse an einer Industrie-Promotion haben, sollten Sie auf den Webseiten Ihrer Wunscharbeitgeber nach aktuellen vakanten Stellenangeboten Ausschau halten. Im Gegensatz zu universitären Promotionsstellen können Sie sich auch initiativ bei den Unternehmen bewerben – mit durchaus reellen Chancen auf Erfolg. Ergänzend hierzu bietet academics zahlreiche vakante Promotionsstellen in forschenden Unternehmen. Gesucht werden insbesondere Wissenschaftler mit Kompetenzen in Bio-, Nano- oder Informationstechnologie sowie in sämtlichen Technologien rund um Ressourcen- und Energieeffizienz.