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Physik Berufsaussichten
"Es gibt praktisch keine arbeitslosen Physiker"

Ob im Hörsaal oder im TV - Harald Lesch versteht es, sein Publikum zu fesseln. Erstaunlich, denn sein Thema ist die Physik. Doch die Hörsäle sind voll, wenn der Professor vom Institut für Astronomie und Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München seine Vorlesungen hält. Selbst der Laie versteht Physik, wenn Lesch seine Fernsehsendungen wie beispielsweise "Abenteuer Forschung" im ZDF moderiert. 2011 wurde der 52-Jährige vom Deutschen Hochschulverband mit Unterstützung des ZEIT-Verlags zum "Hochschullehrer des Jahres" gekürt. Über die Leidenschaft zur Physik, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Physiker und Zeitverträge in der Wissenschaft sprach academics mit dem selbsternannten "Physik-Freak".

Fernrohr Symbolbild Physik Berufsaussichten
Wer Physik studiert, ist überall einsetzbar © PolaRocket / photocase.de

academics: Warum sollte man heutzutage Physik studieren?

Harald Lesch: (lacht) Es ist die erfolgreichste Wissenschaft des Planeten. Keine andere Wissenschaft hat so große Veränderungen der Welt hervorgerufen wie die Physik. Auf der einen Seite im Bereich der Erkenntnis um die Struktur der Materie, den Aufbau des Universums, aber vor allen Dingen hinsichtlich der technischen Umsetzbarkeit. Es gibt keine Naturwissenschaft, die auf Physik verzichten kann. Das heißt: Es ist die absolute Grundlagenwissenschaft von allem, was in diesem Universum vorhanden ist.

academics: Es sollten also Ihrer Meinung nach weit mehr junge Menschen Physik studieren ...

Harald Lesch: Physik ist nicht nur eine phantastische Wissenschaft, sondern sie hat zudem den schönen Nebeneffekt, dass es praktisch keine arbeitslosen Physiker gibt. Wer Physik studiert, ist überall einsetzbar. Ich vergleiche das Physikstudium gerne mit Jura. Das heißt: Man lernt das Gesetzbuch der Natur kennen. Zunächst bekommt man eine saubere, ordentliche und vollständige Grundausbildung. Und von dieser Basis aus kann man sich spezialisieren in die eher theoretischen oder mehr experimentellen Bereiche. Ob in der Medizin, der Archäologie, der Klimaforschung, der Industrie - ich kann nur dazu raten, Physiker zu werden. Nach 17 Jahren an der LMU habe ich ja eine ganze Menge an Studentinnen und Studenten ausgebildet und ich kenne nicht einen Absolventen, der Schwierigkeiten hatte, einen Job zu finden.

academics: Sie erzählen mit einer solchen Leidenschaft über die Physik - wie ergab sich denn Ihr persönliches Interesse an der Physik?


Harald Lesch: Ich bin Jahrgang 1960 und da bin ich sozialisiert worden in einer vollkommen anderen Zeit - auch was die Wissenschaftsakzeptanz in der Gesellschaft betrifft. Ich bin schlicht und ergreifend durch die Gemini- und Apollo-Flüge zum Physik-Freak geworden.

academics: Da waren Sie wie alt?

Harald Lesch: Mit 12 war mir klar, ich will unbedingt Astronom werden. Und für Astronomie muss man Physik studieren. Ich bin da geradezu monomanisch hineingeraten. Dabei gibt es in meiner Familie sonst keinen Physiker. Und so habe ich mich direkt nach dem Abi an der Uni Gießen für Physik eingeschrieben. Nach fünf Semestern bin ich nach Bonn gegangen, um mich dort auf Astronomie weiter zu spezialisieren.

academics: Astronaut konnten Sie nicht werden mit Brille - wie war der weitere Verlauf Ihrer wissenschaftlichen Laufbahn? Hatten Sie auch - wie heutzutage in der Wissenschaft üblich - einen Zeitvertrag nach dem anderen?

Harald Lesch: 1987 habe ich promoviert und bin nach Heidelberg an die Sternwarte gegangen. Dort hatte ich meinen ersten Zeitvertrag. Dann folgten Toronto und Bonn mit weiteren Zeitverträgen. Mittlerweile war mein Sohn geboren und ich habe meiner Frau versprochen: Mit 35 habe ich eine Dauerstellung oder ich gehe raus aus der Wissenschaft. Ich wollte nie zu denen gehören, die mit 40 immer noch irgendwie versuchen, den Kopf über Wasser zu halten und sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln. Das hatte mir schon ziemlich gestunken, von irgendjemandem abhängig zu sein nach dem Motto: "Stellt er mich ein oder nicht"?

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academics: Was raten Sie Wissenschaftlern, denen es heute in der Lehre und Forschung so ergeht, dass sie einen Zeitvertrag nach dem anderen erhalten?

Harald Lesch: Sie sollten sich ein Limit setzen. Wenn man es bis zu einer bestimmten Phase nicht geschafft hat, eine unbefristete Stelle zu erhalten, dann sollte man sich sagen: "Okay Wissenschaft, du hast mich nicht gewollt, dann rutsch mir doch den Buckel runter".

academics: Diesen kritischen Punkt gab es aber bei Ihnen nie ...

Harald Lesch: Ich hatte einfach einen Riesendusel: Meine Karriere lief wie ein heißes Messer durch Butter - so geschmiert. Meine Stelle hier in München wurde nur vakant, weil sich ein Kollege für Basel entschieden hatte. Und als diese ursprüngliche ad-personam-Professur frei wurde, habe ich mich durchsetzen können. Wenn man mich an der LMU nicht genommen hätte, wäre ich heute wahrscheinlich Fachbereichsleiter für Naturwissenschaften und Philosophie an der Volkshochschule.

academics: Das meinen Sie jetzt nicht ernsthaft, oder?

Harald Lesch: Doch. Ich habe ja ziemlich viel Theater gespielt und hatte gute Kontakte zur Volkshochschule. Und als der Zweckverband damals jemanden suchte, gab es schon solche Tendenzen bei mir.

academics: Schadet Ihnen Ihre Popularität unter den Wissenschaftskollegen?

Harald Lesch: Eher im Gegenteil: Ich habe gerade einen Vortrag gehalten, da waren 1.300 Leute. Die Kollegen laden mich deswegen ein, weil sie wissen, dann ist der Laden voll. Und dadurch, dass ich keine Gutachter-Tätigkeit mache, bin ich völlig harmlos. Ich nutze meine Medienpräsenz nicht aus, um irgendwelche wissenschaftlichen Projekte zu promoten. Vor Ewigkeiten war ich für die Deutsche Forschungsgemeinschaft als Gutachter tätig, aber schon lange halte ich mich aus allem raus. Ich möchte auf keinen Fall in den Geruch kommen, ich würde meine Medienpräsenz ausnutzen, um irgendwelche Forschungsgelder zu erhalten. Ich versuche einfach das zu tun, was meine Pflicht ist: als Hochschullehrer tätig zu sein.

academics: Kommen denn besonders viele Studenten in Ihre Vorlesungen?

Harald Lesch: Ich unterrichte Bachelor-Studenten in der Astronomie. Da ist schon viel los. Es kommen auch viele Studenten aus anderen Fachbereichen, die sehen wollen, was ich da so mache. Manche von denen bleiben hängen.

academics: Studenten, die auch hängen bleiben, indem sie den Studiengang wechseln?

Harald Lesch: Ja, durchaus. Ich unterrichte ja Philosophie und Physik. Einen Teil meines Lehrdeputats habe ich in Physik, den anderen Teil in Philosophie an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten. Und da gibt es bereits einige aus der Physik, die jetzt Philosophie im Nebenfach studieren. Zudem gibt es Philosophen, die inzwischen Physik studieren.

academics: Wie stark sind Frauen im Fach Physik vertreten?

Harald Lesch: Der Frauenanteil steigt kontinuierlich. Ich schätze, mittlerweile sind ein Drittel Frauen. Die Tendenz steigt.

academics: Was schlagen Sie vor, um das Fach Physik attraktiver zu machen?

Harald Lesch: Ein anderer Mathematikunterricht würde sehr helfen. Der größte Klotz am Bein ist die Verbindung von Physik als einem Appendix der Mathematik. In der Schule wird viel zu viel gerechnet und es gibt zu wenig Experimente. Der Matheunterricht ist zu theoretisch und zu wenig angewandt. Die Kinder wissen häufig nicht, was sie da rechnen. Es müsste mehr erklärt werden, wofür bestimmte mathematische Techniken wichtig sind. Denn sie geben Orientierung fürs Leben: Wer Prozentrechnung beherrscht, kann schneller erkennen, ob ihn jemand übers Ohr hauen will. Wer den Dreisatz rechnen kann, weiß schneller zu überschlagen, ob etwas teurer oder billiger geworden ist. Der Fokus sollte viel stärker auf angewandtem Mathematikunterricht in der Schule liegen. Dann hätte die Physik auch bessere Karten. So hat die Physik das Image einer unglaublich schweren, mathematischen Wissenschaft. Das verschreckt viele.

Zur Themen-Seite Naturwissenschaften

Autoren
Bärbel Broer
Erschienen in
academics - März 2013

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