Die gängigsten Berufe für Wirtschaftswissenschaftler in der freien Wirtschaft
Analysten des Gehaltportals gehalt.de haben in einer Studie ermittelt, in welchen Berufen Absolventen der Wirtschaftswissenschaften (alle Studiengänge im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich) am häufigsten arbeiten. Die Top-5-Tätigkeitsbereiche der Umfrageteilnehmer in der Übersicht:
- Controlling (11 Prozent): Die meisten befragten Wirtschaftswissenschaftler arbeiten im Controlling. Zu ihren Aufgaben gehören die innere Revision, das betriebliche Berichtswesen sowie Budgetierungs- und Planungsaufgaben mit dem Ziel, Einspar- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens aufzuzeigen. Jobs im Controlling warten im sowohl im Vertrieb und in der Produktion als auch in der Buchhaltung.
- Consulting (7 Prozent): Auch der Job als Unternehmensberater ist beliebt. Im Consulting dreht sich alles um die Analyse und Optimierung von Unternehmensprozessen. Darunter fallen Steuerangelegenheiten, Betriebsführung und -organisation, Strategien im Bereich Personalwesen oder Implementierungen neuer IT-Lösungen. Beliebt ist die Arbeit bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die gerne gut ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler einstellen.
- Marketing (5 Prozent): Viele Wirtschaftswissenschaftler zieht es zudem ins Marketing. Hier wird vor allem der Teilbereich des strategischen Online-Marketings immer interessanter. Fortan gilt es nicht mehr nur, die Marke nach außen zu repräsentieren, sondern auch Kenntnisse in den digitalen Teildisziplinen wie Suchmaschinenoptimierung, Mobile-Marketing oder Affiliate-Marketing anzuwenden.
- Produktmanagement (5 Prozent): Produktmanager arbeiten an der Schnittstelle von Entwicklung, Marketing, Vertrieb und Service: Der Produktmanager hält für seine Produkte oder seine Dienstleistungen über alle Bereiche hinweg die Zügel in der Hand. Er analysiert Kundenbedürfnisse, entwirft Produktideen und verbessert marktreife Produkte.
- Personalmanagement (4 Prozent): Als Human-Ressource-Manager geht es um Personalplanung und -beschaffung, die Begleitung von Rekrutierungsprozessen sowie Mitarbeiterentwicklung. Neben wirtschaftlichem Background ist in diesem Bereich vor allem soziale Kompetenz und Kommunikationsstärke gefragt.
Weitere Berufsfelder sind in der Unternehmensführung im strategischen Management (Business Development) zu finden, in der IT, im Bankensektor, beispielsweise als Finanz- oder Firmenkundenberater, in der Vertriebssteuerung, im Einkauf, in der Logistik oder bei Versicherungen. Darüber hinaus sind Wirtschaftswissenschaftler dank ihrer Ausbildung gut gerüstet, um sich selbstständig zu machen und ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
Perspektiven für Wirtschaftswissenschaftler in Lehre und Forschung
Selbstverständlich steht auch Wirtschaftswissenschaftler die Möglichkeit offen, in Lehre und Forschung zu arbeiten, so beispielsweise während oder nach der Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter beziehungsweise im weiteren Karriereverlauf auch als Professor an einer Hochschule oder an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung. Gerade in diesem Fachbereich gibt es eine Vielzahl an Forschungsprojekten, die oft in Kooperationen mit Hochschulen ins Leben gerufen werden.
Die Wissenschaftler verknüpfen dabei Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen wie der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre und der (Wirtschafts-)Informatik mit dem Ziel, vielschichtige wissenschaftliche Fragestellungen zu globalen gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen zu identifizieren, zu analysieren und Lösungen zu erarbeiten. Neben den bedeutendsten Forschungsinstituten wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) oder das ifo Institut für Wirtschaftsforschung gibt es auch eine Vielzahl regionaler Projekte wie etwa das Technologie-Netzwerk it´s OWL.