Das Motivationsschreiben bei einer Postdoc-Bewerbung
Das Motivationsschreiben, auch Anschreiben genannt, ist laut Prof. Dr. Hubert Detmer vom Deutschen Hochschulverband (DHV)das wesentliche Element der Postdoc-Bewerbung. In diesem idealerweise rund zweiseitigen Schriftstück in gut lesbarer Schriftgröße sollte der Bewerber bzw. die Bewerberin proaktiv die Motivation herausstellen, warum er oder sie gerade in diesem Forschungsgebiet und in dieser Institution wissenschaftlich mitarbeiten möchte – und natürlich auch, warum er oder sie dafür geeignet ist. Zudem sollte am Ende des Schreibens auch eine Art Vision entwickelt werden, die zu dem entsprechenden Departement der Forschungseinrichtung passt. Diese Vision zeigt auf, welche Forschungsschwerpunkte der oder die angehende Postdoc auf der ausgeschriebenen Stelle setzen möchte.
Hierzu ist es vorteilhaft, sein Netzwerk innerhalb des Fachbereichs anzuzapfen und im Vorwege Informationen über den potenziellen neuen Arbeitgeber in Erfahrung zu bringen. Schon ein Anruf beim in der Stellenanzeige genannten Ansprechpartner oder der Ansprechpartnerin kann immens hilfreich sein, um detailliertere Informationen über den Forschungsbereich zu erlangen.
Das Motivationsschreiben sollte im Kern also zukunftsgewandt sein und nicht nur retrospektiv abhaken, welche Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht wurden. Die wesentlichen erworbenen Kompetenzen können mit Verweis auf den Lebenslauf in wenigen Sätzen abgehandelt werden.
Wissenschaftlicher Lebenslauf bei einer Postdoc-Bewerbung
Die relevantesten Angaben beim Lebenslaufs einer Postdoc-Bewerbung sind neben den Stationen des beruflichen Lebenswegs sowie des konkreten akademischen Werdegangs inklusive der erreichten Abschlüsse die bisherigen Veröffentlichungen sowie die Lehrerfahrungen im entsprechenden Fachbereich. Sind die Publikations-, Lehr- und auch Vortragslisten sehr umfangreich, können sie separat angehängt werden.
Wichtig ist zudem die Angabe von Soft Skills und anderen Fähigkeiten und Erfahrungen, die die bewerbende Person vorweisen kann: Hierzu zählen beispielsweise Fremdsprachenkenntnisse und berufliche Auslandsaufenthalte, IT-Kompetenzen, Erfahrungen in der Leitung von Arbeitsgruppen oder in der akademischen Selbstverwaltung, zum Beispiel der Beisitz in Prüfungs- oder Berufungskommissionen. Auch Vorträge auf Tagungen oder Kongressen gehören in den Lebenslauf. Hobbys, Freizeitaktivitäten und dergleichen sind in im Lebenslauf bei einer Postdoc-Bewerbung eher unpassend, solange sie nicht explizit die Eignung des oder der Bewerbenden unterstreichen.
Ausführliche Informationen zum Thema wissenschaftlicher Lebenslauf finden Sie im academics-Ratgeber „Worauf sollten Akademiker in ihrem Lebenslauf achten?“
Weitere Unterlagen einer Postdoc-Bewerbung
Generell gilt: Was in einer Stellenausschreibung ausdrücklich verlangt wird, sollte auf jeden Fall Teil der Postdoc-Bewerbung sein. So ist die Anlage der universitären Abschlusszeugnisse sowie der Promotionsurkunde in der Regel obligatorisch.
Doch auch ohne die konkrete Aufforderung kann das Einsenden weiterer Unterlagen von Vorteil sein, sofern diese eine ausreichende Aussagekraft beinhalten. So wird ein Empfehlungsschreiben nur teilweise verlangt – aber auch ohne diese Erfordernis ist es in der frühen wissenschaftlichen Karriere naheliegend, ein solches Schriftstück von Doktorvätern und -müttern oder Betreuern einer Abschlussarbeit einzureichen.
Gehört die Lehre zu den Aufgaben eines Postdocs, ist es durchaus sinnvoll, ein kurzes Lehrkonzept beizufügen, auch wenn dies nicht explizit verlangt wird. Aus diesem sollte, umfangreicher als im Lebenslauf, hervorgehen, was der Bewerber oder die Bewerberin in der Lehre bisher geleistet hat sowie Evaluationen oder Fortbildungen in der Didaktik beinhalten. Auch Perspektiven für die Lehre auf der ausgeschriebenen Stelle können kurz dargelegt werden.