JOHANNA SIEBEN / JOHANNA BAHL, FW
Im Koalitionsvertrag der Ampelregierung steht, dass die deutsche Verwaltung agiler, digitaler und kreativer bei der Problemlösung werden soll. Beispiele für eine solche Verwaltung werden im gesamten Festivaljahr präsentiert: Traditionell fällt der Startschuss im Spätherbst mit dem globalen Call for Participation, an dem sich in diesem Jahr weltweit über 200 Organisationen beteiligt haben.
Aus dieser Fülle an Inspiration für moderne Verwaltungsarbeit weltweit wurden 40 Projekte von der Festival-Jury ausgewählt und beim Digital Kick-off Day, in diesem Jahr am 23. März 2023, gezeigt. Stephanie Kaiser, CPO des DigitalService Bund, stellte vor, wie digitaltaugliche Gesetzgebung funktioniert. Der Magistrat Linz präsentierte neue Wege der Transparenz und auch, wie Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern durch einen Container auf dem zentralsten Platz der Stadt hergestellt werden konnte. Und die Band „Los Frutantes“ aus Chile, verkleidet als Früchte, zeigte den Zuschauenden, wie Musik dafür sorgen kann, dass Kinder sich mit gesunder Ernährung beschäftigen.
Über diese und alle weiteren am Digital Kick-off Day gezeigten Projekte stimmten die Zuschauenden aus Deutschland und aller Welt online ab. Je drei deutsch- und englischsprachige Projekte wurden so nominiert, sich am 15. Juni 2023 beim Live-Festival in Berlin zu präsentieren.
Neben den Gewinnerteams stellen sich in mehr als 70 Sessions in sieben verschiedenen Formaten die Speakerinnen und Speaker den großen Fragen der Verwaltung von morgen. Ein Schwerpunkt des Festivals liegt im Bereich derverantwortungsvollen Nutzung von Daten und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Im Bowl-Format wird unter anderem gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der BG Bau diskutiert, wie der Einsatz von KI Bauunfälle verhindern kann.
Auf der Mainstage blickt Misbah Khan, MdB, aus feministischer Perspektive auf die Registermodernisierung und die Digitalpolitik. Im Seminar-Format wird erörtert, wie Mobilitätsdaten eine wichtige Rolle für die Verkehrswende und damit auch für den Klimaschutz einnehmen. Für die Umsetzung digitaler Lösungen ist ein tief gehender Kulturwandel notwendig, den unter anderem Christoph Verenkotte, Präsident des Bundesverwaltungsamts und darüber hinaus langjähriger Freund des Festivals, und Elisa Lindinger vom Superrr Lab erörtern.
Die Verwaltung der Zukunft ist transparent, flexibel und serviceorientiert, passt sich Veränderungen schnell an und sorgt für Gerechtigkeit auf allen Ebenen, all das bringt das Festival auf die Bühne. Oder um es mit den Worten von Anna Lisa Boni, stellvertretende Bürgermeisterin von Bologna, zu sagen: „This festival is like oxygen für public servants!“