Wochenarbeitszeit und Urlaub
Die Arbeits- und Urlaubszeiten sind denen in Deutschland ähnlich. Die Normalarbeitszeit für Vollzeitbeschäftige beträgt in Österreich in der Regel zwischen 38 und 40 Stunden pro Woche. Der Mindesturlaub beträgt 25 Tage im Jahr bei einer 5-Tage-Woche, oft wird aber deutlich mehr Urlaub gewährt. Zudem hat Österreich 13 landesweit geltende Feiertage.
Durchschnittsgehalt in Österreich
Die Durchschnittsgehälter liegen leicht über denen in Deutschland. Laut Stepstone-Gehaltsreport 2023 liegt das Brutto-Durchschnittsgehalt in Österreich bei 57.731 Euro pro Jahr, das Mediangehalt bei 50.633 Euro. In Deutschland erhält jeder Beschäftige im Schnitt lediglich 49.260 Euro.
Steuern und Sozialabgaben
Die Steuer- und Abgabelast ist laut einer Auswertung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2021 ähnlich hoch wie in Deutschland. Im Jahr 2020 betrug der Anteil der Steuer- und Sozialabgaben für einen kinderlosen Single mit Durchschnittsverdienst in Österreich 46,8 Prozent der Gesamtarbeitskosten, für ein Ehepaar mit zwei Kindern immer noch 30,2 Prozent.
Krankenversicherung
Das Gesundheitssystem unterscheidet sich hingegen in vielen Details. Anders als in Deutschland ist die Krankenversicherung in Österreich nicht frei wählbar, sondern vom Wohnort sowie dem Beruf abhängig. Unterschiede zwischen den Leistungen und Prämien gibt es zwischen den einzelnen Krankenkassen nicht. Auch gibt es im Nachbarland keine private Krankenversicherung. Es besteht allerdings die Möglichkeit, private Zusatzversicherungen abzuschließen.
Österreich als attraktiver Wissenschaftsstandort
Auch wenn Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Vergleich zu Arbeitgebern aus anderen Branchen nur einen kleinen Teil an Arbeitsplätzen bieten, ist Österreich als Wissenschaftsstandort durchaus etabliert. Laut der österreichischen Standortagentur ABA sind knapp 84.000 Menschen (Vollzeitäquivalente) in der Forschung und Entwicklung tätig, rund zwei Drittel davon als wissenschaftliches Personal.
Im EU-Vergleich liegt Österreich mit einer Forschungsquote von 3,26 Prozent an dritter Stelle. Diese Zahl beschreibt das Verhältnis der gesamten Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) zum Bruttoinlandsprodukt. Im Jahr 2021 wurden in Österreich in allen volkswirtschaftlichen Bereichen insgesamt 13,23 Milliarden Euro für Forschung und experimentelle Entwicklung ausgegeben.
Österreich verfügt über
- 22 öffentliche Universitäten,
- 21 Fachhochschulen,
- 14 Pädagogische Hochschulen,
- zwei Privathochschulen und
- 17 Privatuniversitäten.
Dort arbeiten rund 2.500 Professor:innen – knapp 30 Prozent von ihnen sind Deutsche, Tendenz steigend, wie das letzte Internationalisierungspanorama der Österreichischen Universitätenkonferenz ergab. Der Anteil der Deutschen auf den unteren Stufen der akademischen Karriereleiter fällt hingegen deutlich niedriger aus.
Ähnlich wie in Deutschland arbeitet der Großteil des wissenschaftlichen Personals auf Basis befristeter Arbeitsverträge. Nach der die Novelle des Universitätsgesetzes (UG) aus dem Jahr 2021 sollen in Österreich grundsätzlich nur mehr höchstens drei befristete Verträge aneinandergereiht werden können, die Gesamthöchstdauer wird auf acht Jahre beschränkt. Nach wie vor gelten aber einige Ausnahmen.
Zahlreiche Forschungseinrichtungen als potenzielle Arbeitgeber
Die jüngsten statistischen Erhebungen zu den Forschungseinrichtungen des Landes stammen aus dem Jahr 2019 (Stand September 2023): Danach gab es 5.569 forschungsdurchführende Einrichtungen, wovon allerdings etwa 70 Prozent zu unternehmenseigener Forschung gehören. Von staatlicher Seite existieren 305 Forschungseinrichtungen, darunter die Österreichische Akademie der Wissenschaften. Immerhin 38 Organisationen befinden sich im kooperativen Bereich, zu dem die Institute der ACR (Austrian Cooperative Research) und die COMET-Zentren gezählt werden.
Für internationale Forschende gibt es unterstützende Programme wie „Talente“, die regionale Kooperationsprojekte an der Schnittstelle Bildung, Forschung und Wirtschaft fördern, also Wissenschaftler:innen und Unternehmen vernetzen.
Deutsche Wissenschaftler:innen können sich bei der Forschung Austria zudem auf ein Stipendium bewerben. Zusätzlich unterstützt der Wissenschaftsfonds FWF sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung. In der letzten Finanzierungsrunde profitierten 153 Projekte mit einem Antragsvolumen von rund 48 Millionen Euro. Und nicht zuletzt macht der Zuzugsfreibetrag die Annahme einer Stelle in Österreich attraktiv. Dabei handelt es sich um eine Steuerermäßigung, die Wissenschaftler:innen und Forscher:innen vorbehalten ist.