Eine Forschungsförderung zu erhalten, ist auf vielen Wegen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Karriere möglich. Besonders häufig handelt es sich dabei um öffentliche Forschungsförderungen. Sowohl der deutsche Staat als auch die EU unterstützen damit Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, beispielsweise über Investitionen in Einrichtungen, Programmen oder auch Einzelpersonen. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick, welche Institutionen und Fachbereiche von entsprechenden Förderungen profitieren und wie Sie selbst eine passende Förderung finden.
Forschungsförderung in Deutschland im Überblick
Die Forschung hat einen hohen Stellenwert in Deutschland. Allein rund 300.000 Wissenschaftler arbeiten hierzulande an öffentlich geförderten Forschungsprojekten. Diese fasst der alle drei Jahre erscheinende Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zusammen.
Deutschland hat beispielsweise in den Jahren 2013 bis 2015 jeweils zwischen 80 und 90 Milliarden Euro für öffentlich geförderte Forschung und Entwicklung ausgegeben. Ein Großteil davon kam der Wirtschaft zugute, aber auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Hochschulen profitierten davon.
Förderungen von Organisationen
Dem Förderatlas der DFG folgend, belief sich die Finanzierung von außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland im Jahr 2015 auf rund 12,5 Milliarden Euro. Davon übernahm der Staat in etwa 10 Milliarden Euro. Laut Research in Germany, einer Informationsplattform des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), unterstützen die Forschungseinrichtungen damit unter anderem 52.000 Forscher aus dem In- und Ausland. Das Geld fließt beispielsweise sowohl in Forschungsprojekte als auch in einzelne Doktoranden, Postdocs sowie andere Wissenschaftler. Zu den größten außeruniversitären Zentren für die Forschungsförderung in Deutschland gehören unter anderem folgende Einrichtungen:
- Fraunhofer-Gesellschaft (FhG): Fraunhofer setzt sich für anwendungsorientierte Forschung in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Kommunikation, Mobilität, Energie und Umwelt ein.
- Helmholtz-Gemeinschaft (HGF): Die HGF fördert langfristige Forschungen, die sich mit wichtigen Fragen aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft beschäftigen.
- Leibniz-Gemeinschaft (WGL): Diese umschließt 95 Forschungseinrichtungen, die sich gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Themen widmen.
- Max-Planck-Gesellschaft (MPG): Die MPG engagiert sich in 84 Instituten und Einrichtungen im In- und Ausland für die Grundlagenforschung in den Natur-, Lebens- und Geisteswissenschaften.
- Alexander von Humboldt Stiftung (AvH): Die Stiftung setzt sich für den internationalen Austausch ein, indem sie Wissenschaftler/innen aus dem In- und Ausland fördert.
- Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD): Der DAAD vergibt Stipendien an in- und ausländische Studierende, Graduierte sowie Wissenschaftler/innen.
Über diese Organisationen hinaus gibt es diverse weitere kleinere Einrichtungen, die Forscher unterstützen. Zusätzlich fördern ebenso einzelne Unternehmen Wissenschaftler auf unterschiedlichen Stufen ihrer Karriere.
Förderungen von Hochschulen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist einer der größten Förderer für Wissenschaftler in Deutschland. Sie fokussiert sich insbesondere auf die öffentliche Forschungsförderung an Universitäten, Fachhochschulen und weiteren Hochschulen.
Um einen Eindruck zu bekommen, wie viele Fördergelder von der DFG an die Hochschulen gelangen, zeigt die folgende Tabelle die Institutionen mit den höchsten Förderbeträgen für die Jahre 2014 bis 2016. Diese sind aufgeteilt in die allgemeine Förderung und vier insgesamt besonders stark geförderte Bereiche.