Geld ist aber nicht alles. Auch andere Faktoren sollten bei der Wahl des richtigen Unternehmens berücksichtigt werden: In kleineren Betrieben ist das Gehalt zwar geringer, das Betriebsklima aber oftmals familiärer. Außerdem sind die Tätigkeitsfelder häufig breiter und die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten besser. Der Vorteil gegenüber Großbetrieben: Bei kleineren Unternehmen besteht meist früher die Chance auf verantwortungsvollere Aufgaben.
Besonderheiten gibt es bei Start-up-Unternehmen: Wer hier als Informatiker anfängt, muss zwar mit einem geringen Gehalt rechnen. Doch das Wagnis kann lukrativ werden, wenn sich das Start-up etabliert hat. Oft wird der Arbeitnehmer dann mit ordentlichen Gehaltserhöhungen belohnt.
Generell lässt sich aber sagen, dass viele Informatiker die „Big Player“ bevorzugen. Das zeigt sich im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber für Informatiker im Jahr 2017. An erster Stelle steht dort Google. Und auch Großkonzerne wie Microsoft oder die BMW Group sind vorne dabei.
Wegen der guten Job- und Gehaltsaussichten wird der IT-Bereich immer beliebter. Wege ins Business gibt es viele. Dabei ist es ein Irrtum, dass ein hoher Studienabschluss langfristig automatisch mehr Geld bedeutet. Ein lukrativer IT-Job ist nicht unbedingt an eine Universitätskarriere gebunden. Genauso vielfältig wie die Arbeitsbereiche für Informatiker, sind auch ihre Ausbildungsmöglichkeiten.
Das Gehalt nach der Informatik-Ausbildung
Neben dem Studium gibt es auch zahlreiche Ausbildungsberufe im IT-Bereich. Nach der Informatik-Ausbildung ist das Gehalt zunächst geringer als nach dem Studienabschluss. Das zeigt zum Beispiel das Einstiegsgehalt für ausgebildete Fachinformatiker in der Systemintegration: Laut absolventa.de liegt es zwischen 1.700 Euro und 2.100 brutto Euro im Monat.
Geringere Verdienste sind aber nur beim Berufseinstieg zu erwarten. Denn entscheidender als die Qualifikation ist im IT-Bereich die Praxiserfahrung. Auch wenn Informatiker ihre IT-Karriere über einen Ausbildungsberuf starten: Mit der Zeit verdienen sie schnell so viel wie Informatiker mit Bachelor-Abschluss. Innerhalb von sechs bis zehn Jahren Berufserfahrung steigt der Brutto-Jahresverdienst von Fachinformatikern gewaltig. Durchschnittlich können sie dann mit 10.000 Euro brutto mehr rechnen.
Informatik-Studium: Gehalt mit Bachelor und Master
Informatikstudiengänge sind so beliebt wie nie zuvor. Das belegt eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom April 2019: Seit der Jahrtausendwende sind die Absolventenzahlen hier kontinuierlich gestiegen. 2017 haben rund 26.000 Studierende ihr Informatik-Studium erfolgreich abgeschlossen. Das sind nicht nur 5 Prozent mehr als im Vorjahr, sondern zudem so viele wie nie zuvor.
Dabei hat der Abschluss langfristig keinen großen Einfluss auf das Gehalt. Für Berufsgruppen wie Juristen oder Ingenieure spielt er vielleicht eine wichtige Rolle. Im IT-Bereich ist das nicht der Fall. Lediglich den Einstieg beeinflusst der höhere Abschluss positiv. Mit einem Bachelor in Informatik ist das Gehalt anfangs höher als mit einer Informatik-Ausbildung. Absolventen mit einem Master in Informatik bekommen noch mehr Gehalt gezahlt: Pro Jahr können das mehrere Tausend Euro sein. Im Laufe der Zeit können Bachelor-Absolventen diesen Einkommensvorsprung aber ausgleichen. Der Grund: Master-Studenten gehen zwei Jahre länger zur Universität. In dieser Zeit sammeln Informatiker mit dem niedrigeren Abschluss schon wichtige Berufserfahrung. Nach zwei Jahren kann sich diese Erfahrung schon im Gehalt bemerkbar machen. Unter Umständen bekommen sie dann genauso viel wie ein Master-Absolvent zum Einstieg.
Durch Praktika können Studenten schon im Studium verschiedene Arbeitsweisen im IT-Bereich kennenlernen. Damit lässt sich später nicht nur der Lebenslauf aufwerten: Arbeitgeber schauen gezielt nach Absolventen mit Berufserfahrung. Denn die Informatik wandelt sich schnell. Darum ist Erfahrung in der Praxis oft wichtiger als die Theorie.
Informatik-Promotion: Gehalt zum Einstieg höher
In der Informatik spielt der Doktortitel eine eher untergeordnete Rolle. Das zeigt sich auch in den Zahlen der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA). 2017 wurden in etwa 1.000 Promotionsabschlüsse erreicht. Die Promotionsintensität ist bei Informatikstudenten im Vergleich gering: 2014 lag sie bei 14 Prozent, während der Durchschnitt über alle Studienbereiche 28 Prozent betrug.
Informatiker mit Promotion dürfen sich über ein höheres Einstiegsgehalt freuen als Bachelor- oder Master-Absolventen. Dafür haben sie aber auch viele Jahre länger die Universität besucht.
Zusammenfassend lässt sich feststellen: Der IT-Bereich ist in stetigem Wandel. Anfangs versprechen höhere Qualifikationen ein höheres Gehalt. Die Unterschiede in der Bezahlung werden aber durch Berufserfahrung schnell wieder ausgeglichen. Denn für die Informatik gilt: Praxis vor Theorie.